Gehört werden ohne gesprochen zu haben

Manchmal finden wir unsere Stimme nicht über gesprochene Worte, sondern über Farbe, Schnipsel und Stift. In der neuen Folge von Tinte und Courage ist die Kunsttherapeutin und Schnipselartistin Melanie Mezera zu Gast – und erzählt, wie kreatives Schreiben und Gestalten uns Mut machen und Klarheit schenken.

Melanie ist Wahlwienerin mit Waldviertler Wurzeln, Mal- und Gestaltungstherapeutin, Kunsttraumatherapeutin – und Erfinderin der „Schnipselkunst“. Sie verwandelt alte Zeitschriften in poetische Texte, leitet Workshops, schreibt Bücher und zeigt: Kreativität kann heilen, trösten und befreien. Was sie besonders auszeichnet, ist ihr Mut, neue Wege zu gehen, und ihre Leidenschaft, Sprache mit Bildern zu verbinden.

Die fünf großen Themen im Gespräch

In unserem Gespräch nimmt Melanie uns mit auf ihre Reise zum persönlichen Schreiben – von den ersten Tagebuchversuchen über Maltagebücher bis hin zum Freewriting und schließlich zum Schnipseln. Sie erklärt, warum gerade in der Kunst- und Traumatherapie kreative Methoden so wertvoll sind, wenn Worte nicht reichen. Besonders spannend sind ihre Einblicke ins Schnipseln als Methode: Sie erzählt, wie sie Wörter sammelt, warum sie nicht alles vorsortiert und wie der Zufall oft die besten Texte hervorbringt. Außerdem spricht sie darüber, wie Schreiben im Alltag zum Werkzeug werden kann – als Spiegel, als Proberaum oder als Entscheidungshilfe. Und nicht zuletzt teilt sie ihre Inspirationsquellen, von Gretchen Rubins Life in Five Senses bis zu Doris Dörries Leben, schreiben, atmen.

Was Hörer:innen mitnehmen können

Wer die Folge hört, spürt schnell, dass Schreiben Ordnung ins Gedankenchaos bringen kann. Es sind oft die kleinen, scheinbar banalen Impulse, die überraschend in die Tiefe führen. Melanie macht Lust darauf, die eigenen Wörter und Schnipsel auszuprobieren – und zeigt dabei ganz nebenbei, wie praktisch es sein kann, mit einfachen Aufbewahrungstricks zu arbeiten. Gleichzeitig betont sie, wie wichtig Selbstfürsorge ist: Manchmal ist es besser, den Stift wegzulegen und eine Pause einzulegen, statt sich zu überfordern.

Warum reinhören?

Diese Folge inspiriert dazu, Schreiben und Gestalten nicht als Pflichtübung zu sehen, sondern als lebendiges Werkzeug für mehr Klarheit, innere Balance und vielleicht auch ein bisschen Alltagsmagie. Melanie zeigt, dass wir alle gehört werden können – selbst dann, wenn wir gerade nicht sprechen.

👉 Jetzt reinhören und die kreative Kraft des geborgten Wortes entdecken!🎧

Das Transkript der Sendung könnt ihr hier herunterladen.

Hinweise zu verschiedenen Klebermöglichkeiten 😉

In dieser Folge unterhalten wir uns auch ausführlich über wieder ablösbare Kleber. Der angesprochene „Scotch“ Klebestift ist leider nicht mehr erhältlich. Es gibt aber Alternativen.

Melanie Mezera

Melanie Mezera, *1978, Wahlwienerin mit Waldviertler Wurzeln. Kunsttherapeutin in freier Praxis und leidenschaftliche SchnipselARTistin. 
 
Wenn sie die Zauberschere in die Hand nimmt, verwandelt sich der Altpapiercontainer in eine Schatztruhe. Aus ausgeschnittenen Wortfetzen- Fundstücken aus alten Büchern und Zeitschriften – gestaltet sie einzigartige Schnipseltexte. 
 
Seit dem Erscheinen ihres Buches „Schnipseln. Die kreative Kraft des geborgten Wortes.“ baut sie ihrer Schnipselleidenschaft immer größere Bühnen: Artwork für das Schreibräume-Magazin, limitierte Schnipsel-Miniaturen für den Kunstartomat Wien.

Bei Workshops in ihrem Atelier oder im Schreibraumschiff. Unter Olivenbäumen auf der Sommerakademie Zakynthos oder beim Journaling Barcamp in Hamburg. Beim Community-Schnipseln an inspirierenden Orten. 

Ihr könnt Melanie auch auf Instagram folgen:

📧info@schnipselartistin.com 

Im Podcast erwähnt

Kunstautomaten/ Kunstartomaten

Infos zu Kunstautomaten in Deutschland und tatsächlich eine Karte (!) gibt es unter Kunstautomaten I Konzept.

Infos zu dem Wiener Kunstartomaten findest du hier: Kunstartomat

Lieblingsbuch 

Gretchen Rubin: Life in Five Senses – How Exploring the Senses Got Me Out of My Head and Into the world 

Doris Dörrie: Leben. Schreiben. Atmen.  

Lieblings-Selbstcoaching-Schreibübung

Das Universum des Gummiringerls (nach Evi Hammani-Freisleben): 
Schnapp dir einen Gegenstand aus einer Kramuri-Lade, deinem Rucksack oder sonst einen banalen Alltagsgegenstand (z.B. Gummiringerl, Haargummi, Taschentuch, Schlüssel,…).  
Schreib einen Steckbrief zu diesem Gegenstand in Clusterform. Z.B. wo wohnt der Gegenstand, wie alt ist er, welche Musik hört er gern, Lieblingsessen, Lieblingsfarbe,…. 
Mach ein Freewriting zu einem Clustereintrag, der dir besonders ins Auge sticht. 

Ich mag die Übung wegen des spannenden Perspektivwechsels, der sich daraus ergibt und sich oft neue Antworten auf Fragen auftun. 
 
Variante dazu ganz nach dem Motto „Schau ma mal“: Ich stelle mir eine Frage und gehe damit spazieren. Dann achte ich auf Dinge, Geräusche, Gerüche…, die mir auffallen und nehme diese als Schreibimpuls.  


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