Nur Helden werden uns nicht retten

Gast: Patricia McAllister-Käfer

Warum neue Wege im Schreiben gehen?

Was passiert, wenn eine Wissenschaftsjournalistin, Autorin und Schreibmentorin das klassische Helden-Narrativ in Frage stellt? Genau das erfahren wir in der aktuellen Podcast-Folge von „Tinte & Courage“ mit Patricia McAllister-Käfer. Und eines wird schnell klar: Patricia schreibt und denkt anders. Sie stellt sich gegen Schwarz-Weiß-Muster, plädiert für mehr Nuancen und öffnet Räume für ein Erzählen, das komplexer und ehrlicher ist.

Patricia ist freie Wissenschaftsjournalistin, Autorin und Schreibmentorin. Ihre Themen kreisen um Natur, Klima und Nachhaltigkeit – immer mit dem Ziel, den Blick auf das Verhältnis von Mensch und Umwelt zu schärfen. Sie arbeitet für renommierte Medien wie Die Presse und den Falter, und sie versteht Schreiben als Werkzeug zur Problembewältigung: im Alltag, im Journalismus, im Leben.

Im Gespräch erzählt Patricia, wie sie Schreiben als persönliches Klarheitswerkzeug einsetzt. Schon als Kind begann sie mit dem Tagebuch, heute strukturiert sie mit simplen To-do-Listen sogar Krankheitstage mit ihrer Tochter. Auch ihre Haltung zum klassischen Helden-Narrativ ist spannend: Sie erklärt, warum die ewige Suche nach Held:innen Geschichten oft verflacht und wie alternative Erzählweisen mehr Wirklichkeit abbilden. Besonders eindrücklich ist ihr Konzept des „ökologischen Erzählens“, bei dem sie Journalismus als ein Ökosystem versteht, in dem viele Stimmen und Perspektiven Platz finden. Außerdem teilt sie praktische Methoden, die ihr im Alltag helfen, etwa das Freewriting, ein Schreibtagebuch oder das Führen von Listen. Und schließlich geht es auch um ihre Arbeit mit partizipativem Schreiben, bei dem Geschichten gemeinsam entwickelt werden, Stimmen respektvoll eingebunden und Verantwortung übernommen wird.

Was kannst du für dein eigenes Schreiben mitnehmen?

Diese Folge inspiriert dazu, Schreiben neu zu denken – nicht als Pflicht oder Perfektionsakt, sondern als lebendigen Prozess. Wer Patricia zuhört, versteht schnell, dass Schreiben nicht nur Texte produziert, sondern Denkwege eröffnet, Blockaden löst und Klarheit schafft. Ob beim freien Schreiben, beim Führen eines Schreibtagebuchs oder in der bewussten Entscheidung, Komplexität zuzulassen: Patricia zeigt, wie Schreiben zu einem Werkzeug für Mut, Tiefe und Orientierung wird.

🎧 Hör jetzt rein in die Folge und entdecke, warum es sich lohnt, beim Schreiben (und im Leben) neue Pfade zu gehen.

Das Transkript der Sendung könnt ihr hier herunterladen.

Patricia McAllister-Käfer

Kurz-Vita

Patricia McAllister-Käfer ist freie Wissenschaftsjournalistin, Sachbuch-Autorin und Schreibmentorin. In ihrer Arbeit für Auftraggeber wie „Die Presse“, „Falter“ oder den Brandstätter Verlag beschäftigt sie sich vor allem mit dem Verhältnis zwischen Natur und Mensch – und damit, wie es sich erzählen lässt. 

Ihr könnt Patricia auch auf LinkedIn folgen:

Auf ihrer Webseite erfahrt ihr mehr über sie.

Im Podcast erwähnt

Patricias Bücher:
„Nur Helden werden uns nicht retten“ (2024, oekom)

Als Co-Autorin:
Raben (Thomas Bugnyar, 2022)

Der Erfindergeist der Tiere (Alice Auersperg, 2025). 

Lieblingsbuch 

Marleen Haushofer – „Die Wand“

Jasmin Graham – „Sharks don’t sink“

Tom Hodgkinson – „How to be idle“

Lieblings-Selbstcoaching-Schreibübung

Beim Prokrastinieren oder „Sich vor dem Beginnen eines Textes oder Projektes drücken“: 

  1. Wenn Gründe eher organisatorisch: To-Do-Liste mit möglichst leicht zu überwindenden Aufgaben machen (alles was mir spontan einfällt) > dann schlaueste Reihenfolge überlegen & Aufgaben entsprechend priorisieren 
  2. Wenn Gründe eher „inspiratorisch“: Freewriting, das oft damit beginnt, was eigentlich die ursprüngliche Motivation für den jeweiligen Text/das Projekt war – meistens ergibt sich daraus dann schnell etwas Geschriebenes, das auch inhaltlich relevant ist.
    Oder bei Reportage/Feature: szenische Beschreibung von einer für die Geschichte relevanten Situation (die möglichst als pars pro toto für das Thema der Geschichte steht, zB Donau-Auen für die „Presse“), die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist & zu der ich wahrscheinlich auch schon Notizen habe > ebenfalls möglichst niederschwellig! Dann red ich mir ein: Das muss ja nicht unbedingt der Einstieg werden (weil der soll ja auch noch einmal „etwas Besonderes“ sein, um Leser:innen in die Geschichte reinzuholen), ich kann es ja auch später im Text noch verwenden oder ganz verwerfen, damit die Latte noch tiefer liegt J Dann fang ich einfach damit an & oft ergibt sich daraus schon einiges Weiteres…. 

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