Gast Daniela Reiter
Schreiben als Besprechung mit mir selbst.
Wenn der Druck steigt und die Emotionen hochkochen, sind stille Räume selten. Doch genau hier setzt diese Folge von Tinte & Courage an: Gemeinsam mit Daniela Reiter – Arbeitspsychologin, Coach und leidenschaftliche Schreiberin – sprechen wir über das persönliche Schreiben als wirksames Werkzeug zur Selbstregulation und Stressbewältigung.
Daniela schildert, wie sie ihre täglichen Schreibzeiten als „Morgenbesprechung mit sich selbst“ etabliert hat – ein Check-in, der nicht nur den Tag strukturiert, sondern auch das innere Chaos sortiert. Dabei räumt sie mit klassischen Mythen auf: Morgenseiten müssen nicht frühmorgens und nicht unter Perfektionsanspruch geschrieben werden. Viel wichtiger ist es, überhaupt einen Raum für sich zu schaffen – flexibel, kreativ und selbstbestimmt.
Besonders spannend: Wie Daniela Schreiben als Teil ihrer psychologischen Arbeit einsetzt. Mit kurzen Einheiten – oft nur sieben Minuten – unterstützt sie ihre Coachees dabei, Zugang zu ihren Bedürfnissen zu finden, Stress zu reduzieren und Selbstfürsorge praktisch zu leben.
Neben strukturierten Schreibeinheiten spricht Daniela auch über die Rolle kleiner kreativer Gesten im Alltag: Buntes Washi-Tape, verschiedene Füllfederfarben, spontane Listenschreibereien – all das sind für sie Mittel, um sich selbst Raum und Leichtigkeit zu schenken.
Ein weiterer Schwerpunkt der Folge ist die Bedeutung von Schreiben in belastenden Momenten: Wie Worte helfen können, aufgestaute Gefühle abzubauen, gerade wenn kein Zuhörer da ist. „Wenn du schreien möchtest, schreib“, rät Daniela – und zeigt konkrete, alltagstaugliche Wege, diese Energie schreibend zu nutzen.
Die Folge berührt außerdem zentrale Themen wie Burnout-Prävention, das Bewusstsein für eigene Grenzen und die Balance zwischen Selbstfürsorge und Selbstoptimierungsdruck.
Eine Einladung, sich selbst wieder näherzukommen – mit Stift, Papier und einer guten Portion Erlaubnis, eigene Wege zu finden.
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Das Transkript der Sendung könnt ihr hier herunterladen. ⬇️
Daniela Reiter
Wo ich bin, herrscht Chaos. Im Chaos finde ich mich zurecht. In meinem und in dem von anderen. Denn ich mag es abwechslungsreich, bunt und kreativ.
Ich liebe Geschichten. Die, die mir erzählt werden, und die, die ich selbst erzähle. In meinen Vorträgen und Seminaren, in meinem Blog und in meinem Newsletter. Dabei lache ich viel. Auch über mich selbst. Immer aus einer liebevollen Haltung heraus.
Ich reise für mein Leben gerne und begreife das Leben als Reise. Ich mag neue Orte entdecken und die vertrauten, wohlbekannten mit neuen Erlebnissen aufladen. Jedes Jahr zieht es mich darum zurück nach Finnland, wo ich bei meinem Auslandsstudium vor mehr als zwanzig Jahren eine zweite Heimat gefunden habe. Zurzeit bin ich außerdem immer wieder in Venedig, kann mein Glück kaum fassen, dass ich zu Mittag in den Zug steigen und am Abend schon am Canal Grande und am Meer sein kann. New York City ist die dritte Stadt im Reigen meiner Lieblingsorte, nicht zufällig auch am Meer. Dort durfte mein Feminismus endgültig international werden. An diesen Orten im Speziellen und beim Reisen generell kann ich im Fluss sein, das „Go w/the flow“ so richtig genießen.
Meine Homebase habe ich am Stadt- und Waldrand von Wien, im Garten ist mein liebster Schreibplatz – und Schreiben ist mein Nummer eins Rezept für meine Zeit für mich.
Auf ihrer Webseite erfährst du mehr über sie und ihre Arbeit.
Du kannst Daniela auch auf Instagram folgen.
Oder ihr eine Email schreiben:
📧 daniela.reiter@diereiter.at
Im Podcast erwähnt
Lieblingsbuch
“Recollections of My Non-Existence” von Rebecca Solnit
(Deutsch: “Unziemliches Verhalten: Wie ich Feministin wurde“)
Und
“The Bookseller of Venice” von Giovanni Montanaro
(Original: “Il libraio di Venezia”)
Lieblings-Selbstcoaching-Schreibübungen
Aus dem Podcast:
„Das eine ist tatsächlich mit Zufalls-Writingprompts zu schreiben, also mit Schreibimpulsen, die zufällig auftauchen und ich find, dass sich Schnipsel aus Zeitschriften total gut eignen dafür.
Ich schneid ganz oft Überschriften aus oder irgendwie so Teile von Aussagen, sammle die und zieh mir dann eins und schreib dazu. Das ist super und das Andere ist tatsächlich das, worüber wir gerade vorher gesprochen haben, den Timer auf zwei Minuten stellen und schreiben zu den Fragen: Wie geht es mir gerade? Was brauche ich gerade?“
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