Gast Eva Kuntschner
Diese Folge ist wahrscheinlich unsere bisher politischste.
Wir beleuchten die vielen Facetten des persönlichen und wissenschaftlichen Schreibens, die Courage und Beherztheit erfordern, um am Schreiben dranzubleiben.
Eva diskutiert mit uns den Einfluss unterschiedlich verteilter Ressourcen oder etablierter Machtstrukturen auf Möglichkeiten des Schreibens und warum es gerade jetzt wichtig ist, sich schreibend einzubringen und die Vielfalt im gesellschaftlichen Diskurs zu vergrößern. Dass persönliches Schreiben nicht im Privaten verharren darf, sondern dazu führen muss, sich jetzt einzumischen.
Einer der beruflichen Schwerpunkte von Eva Kuntschner ist die Ausbildung von Peer-Schreibmentorinnen, das sind Studierende die andere Studierende beim Schreiben begleiten möchten. Wir beschäftigen uns mit der Frage, was es braucht, um sich vor einen Raum voller Leute zu stellen und Schreibübungen anzuleiten. Denn Schreiben ist immer ein Entwicklungsprozess. Man weiß vorher nicht, was rauskommt. Das betrifft sowohl das persönliche wie auch das wissenschaftliche Schreiben. Eva erzählt davon, wie wichtig ihr es ist, eine Community zu schaffen, in der es Unterstützung gibt, wo auch Wissen darüber vorhanden ist, dass Schreiben wirklich schwierig sein kann.
Du erfährst, warum Eva keine Tipps gibt und was sie an ihrem Beruf am meisten liebt. Und wir reden über Scheitern und Nichtwissen, was für sie beides wichtige Entwicklungszustände sind, die produktive Kraft besitzen.
Sie erzählt natürlich auch, was persönliches Schreiben für sie selbst bedeutet, was das mit ihren Synapsen zu tun hat und sie verrät uns ihr eigenes, persönliches Jahresschreibprojekt.
Und immer wieder geht es um Courage oder Beherztheit, auch in der momentanen Situation beispielsweise zu akzeptieren, dass es keine einfachen Antworten gibt. – Immer nach dem Motto: Es gibt keine Entwicklung ohne Verwicklung! Man sich also immer erst auf etwas einlassen muss, bevor überhaupt irgendwas rauskommen kann am anderen Ende. Das gilt für alles, aber für Schreiben gilt das natürlich besonders.
🎧 Jetzt reinhören!
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Das Transkript der Sendung könnt ihr hier herunterladen. ⬇️
Eva Kuntschner
„Ich habe Supervision und Coaching (Universität Wien) studiert und bin Schreibtrainerin und -beraterin (writers‘ studio Wien). Außerdem habe ich einen Abschluss in Anglistik/Amerikanistik (Universität Graz, University of Minnesota). Ich biete alle meine Beratungsformate auf Deutsch und auf Englisch an.
Mir macht es Freude, Menschen dabei zu unterstützen, einen Umgang mit beruflichen Herausforderungen zu finden, der für sie stimmig ist.
Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Ausbildung von Multiplikator*innen (Peer-Schreibmentor*innen und Schreibtrainer*innen), ein anderer ist das Schreibcoaching mit Dissertand*innen. Für beide Tätigkeiten brauchen alle Beteiligten Courage. 😉“
Auf ihrer Webseite erfahrt ihr mehr über sie und ihre Arbeit.
Du kannst dich mit Eva auch auf LinkedIn vernetzen.
Oder ihr eine Mail schreiben:
📧 kontakt@evakuntschner.at
Im Podcast erwähnt
Lieblingsbuch
Anne Lamott – „Wort für Wort“ / „Bird by Bird“
Maggie Nelson – The argonauts
Constance Debré – Love me tender
Lieblings-Selbstcoaching-Schreibübung
Ich liebe Listen. Listen sind das neue Schwarz, Listen gehen immer:
- To-do-Listen
- Leselisten
- Einkaufslisten (dafür hab ich sogar eine Listen-App 😉
- Have-done-Listen
- Packlisten
- Geschenksliste
… und aus dem Podcast:
- 100 Dinge, auf die ich verzichten kann-Liste
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